Georg-Ackermann-Schule

Breuberg/Rai-Breitenbach

Am 23. Februar stand für die Schüler der Georg-Ackermann-Schule Theater mit aktuellem politischen Bezug auf dem Unterrichtsplan. Das White Horse Theatre, das schon öfters an unserer Schule gastierte, hatte sich des Familienlebens und der Integration eines Flüchtlings im Englischunterricht angenommen.

Die Georg-Ackermann-Schule legt großen Wert darauf, dass in ihrem Fremdsprachenunterricht über die Schulbücher hinaus auch praktische Spracherlebnisse vermittelt werden. Gelegenheit dazu bot sich durch das White Horse Theatre. Diese englische Theatergruppe reist, wie früher in England üblich, von Ort zu Ort, um ihre unterhaltsamen Stücke in englischer Sprache zu präsentieren.

Um ein richtiges Theatergefühl für die Schülerinnen und Schüler zu schaffen, hatte die verantwortliche Lehrerin, Frau Reichert, die Veranstaltung in der Breuberghalle organisiert. Dort gab für die Unter- und Mittelstufe je eine Aufführung mit unterschiedlichen Schwerpunkten.

Die 5. bis 7. Klassen sahen das Theaterstück „The Slug in the Shoe“ („Die Schnecke im Schuh“). Es handelt von dem für einige Schülerinnen und Schüler nicht unbekannten Thema, dass ein alleinerziehender Elternteil sich neu verliebt und damit die Familie größer wird und neue Geschwister zu der Familie gehören. Die dazu gehörenden Verwicklungen und Wandlungen waren trotz des ernsten Hintergrundes humorvoll und tiefgründig in Szene gesetzt. Die Schülerinnen und Schüler lachten amüsiert mit bei den Streichen, die die Kinder auf der Bühne ihren Eltern spielten, so zum Beispiel über die Schnecke, die die Mutter in ihrem Schuh fand.

Wesentlich ernster war das Theaterstück für die älteren Schülerinnen und Schüler, das überschrieben war mit dem Titel „Promised Land“ („Gelobtes Land“) und sich mit der aktuellen Flüchtlingssituation auseinandersetzte. Der Inhalt des Stücks war den Jugendlichen fast aus den aktuellen Nachrichten bekannt: Ein syrischer Jugendlicher erhält mit seiner Mutter in England Asyl und bekommt eine Wohnung zugewiesen, die in einem sozialen Brennpunkt liegt. Die dort lebenden einheimischen Jugendlichen sind entsetzt und machen ihm das Leben schwer. Er wird beschimpft, bestohlen und herumgeschubst. Das für ihn gelobte Land hatte er sich anders vorgestellt. Mehrfach hatte er auf der Flucht in Lebensgefahr geschwebt und nun die Enttäuschung. Es dauert lange, bis es dem Jugendlichen gelingt, mit einem Teil der Anwohner ins Gespräch zu kommen und seine Situation zu vermitteln. Letztlich schafft er es, dass sein Schicksal bei den distanzierten Jugendlichen Betroffenheit auslöst und er einen neuen Freundeskreis gewinnt.

Neben den sehr konkreten Inhalten der Stücke, die im Fachunterricht mit den Klassen nachbearbeitet wurden, waren die Jugendlichen besonders begeistert von der Erfahrung, dass sie wenig Mühe hatten, die englischen Schauspieler zu verstehen. Die Erkenntnis war da, dass sich Vokabellernen doch lohnt und über den Schulalltag hinaus Anwendung findet. Dies wurde noch dadurch verstärkt, dass die Schauspieler im Anschluss an die Aufführungen für Fragen zu ihrer Person und dem Stück zur Verfügung standen. Es wurde also nicht nur zugehört, sondern auch aktiv englisch gesprochen.

Auf dem Weg zurück zur Schule wurde eifrig über den erlebnisreichen Vormittag diskutiert. Bei einer Frage waren sich alle Theaterbesucher einig: Hoffentlich kommt das White Horse Theatre auch im nächsten Jahr bei unserer Schule vorbei, damit wir unsere Englischkenntnisse erneut auf die Probe stellen können.

Text: M. Raekow
Fotos: M. Kühner

 

 Die englischen Schauspieler beantworten die Fragen der GAS-Schüler

 

 

 

 

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