Das Projekt
Am 18. März 1942 wurden die letzten 8 jüdischen Bürgerinnen und Bürger Neustadts aus ihren Häusern verschleppt. Die Familien Kempe und Marx wurden auf einem offenen LKW nach Höchst gebracht, anschließend nach Darmstadt transportiert und von dort in die polnische Stadt Piaski deportiert. Dort wurden sie noch als Ankömmlinge registriert, danach verliert sich ihre Spur. Das Getto Piaski wurde noch Im Jahr 1942 aufgelöst, alle Insassen kamen in die Vernichtungslager Sobibor oder Belzec und wurden dort ermordet.
2009 wurden dort, wo einmal die Häuser dieser beiden Familien standen, Stolpersteine verlegt, um an diese Menschen zu erinnern. Unsere Schule hat zwei der Stolpersteine finanziert und wir haben die Verpflichtung übernommen, die Stolpersteine zu pflegen. Seit 2009 findet alljährlich am 18. März eine kleine Feier statt, um an die Neustädter Opfer des Naziterrors zu erinnern.
Um das Gedenken auch in die derzeitige medial geprägte Lebenswelt der Menschen zu bringen wurde im Jahr 2024 von der 10G ein Projekt gestartet, durch welches die Biografien basierend auf Originaldokumenten und Recherchen rekonstruiert wurden und mittels QR-Code zugänglich gemacht wurden. Dies wurde durch kreative Eigenleistungen erweitert, um den Familien ein Gesicht und eine Stimme zu geben. Im Rahmen des Projektes fanden ebenso Zeitzeugeninterviews mit Bewohnern des Seniorenheimes Geist, welche hier digital zur Verfügung stehen.
Wir möchten hiermit einen Beitrag zu einer lebendigen Erinnerungskultur leisten und unserer so wertvolle Demokratie schützen, dass solche Verbrechen nie wieder passieren können.
Bei der Verlegung der Stolpersteine haben wir von der GAS uns verpflichtet, diese zu pflegen. In diesem Jahr haben am 18. März Schülerinnen und Schüler der Klasse 7Ga die Stolpersteine gereinigt und poliert und bei der Gedenkfeier die Namen der Verschleppten sowie ein kurzes Gedicht verlesen:
Zitat
Erinnern
Was war.
Ich bin nicht verantwortlich. Was war.
Was sein wird?
Ich bin verantwortlich. Was sein wird.
Was wird sein? Nicht was war!
Hoffentlich!
Erinnern sich alle!
(Max, 16 Jahre)
(aus: Kursbuch Religion Elementar 9/10, Calwer Verlag 2006, S. 152)
Präsentation der Klasse 10G
Nie wieder ist JETZT! – Wir wünschen ihnen viele neue Erkenntnisse beim erkunden unseres Projektes.
Text: Hannah Reus
Arno Jekel
Präsentation: Hannah Reus